Weitersbach

Weitersbach


        Ortsbürgermeister

         Marco Ripp
        
         55624 Weitersbach
         og-weitersbach@vg-hr.de

        


1. Beigeordneter                                                          
Jörg Franz
55624 Weitersbach
b1-weitersbach@vg-hr.de


Beigeordneter                                                          
Karl-Heinz Ripp
55624 Weitersbach
b2-weitersbach@vg-hr.de


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Bei der archäologischen Ausgrabung mehrerer Hügelgräber auf dem Weitersbacher Bann kamen fein verzierte Keramiken, Bronzewaffen und Schmuckstücke ans Tageslicht. Es sind kultische Grabbeigaben jener Kulturstufe um 500 v. Chr., als keltische Siedler der frühen Latènezeit die günstige Südhanglage unter dem Idarkopf zu Wohn- und Landwirtschaftszwecken nutzten. Metallhaltige Schlackenfunde im Forst oberhalb der Ortslage lassen außerdem vermuten, dass dort bereits in vorrömischer Zeit Eisen geschmolzen wurde.

Wo an der markanten und weithin sichtbaren Baumgruppe des "Kaisergartens" die Waldstraße nach Krummenau von dem uralten Handelsweg "Strut" abzweigt, erhob sich vor knapp zweitausend Jahren einer der größten römerzeitlichen Gutshöfe des gesamten Hunsrückraums. Zu dieser 1953-55 komplett ausgegrabenen Anlage gehörte als Hauptgebäude (1. Jh. n. Chr.) eine palastähnliche Risalitvilla mit prunkvollem Portikus und kleinen Ecktürmen. Der 26 Räume umfassende Prunkbau besaß eine Hypokaust-Fußbodenheizung sowie einen luxuriösen Sanitärtrakt mit kalten, lauwarmen und heißen Bädern. Bei den Wirtschaftsgebäuden neben dieser "villa rustica" standen Trockenöfen für Getreide und Räucherwaren: deutliche Hinweise darauf, dass hier sowohl ein ausgedehnter Ackerbau als auch bedeutende Viehwirtschaft betrieben wurden.

Weitersbach, das im Jahr 1200 als "Widemarsbach" erstmals beurkundet wurde, präsentiert sich heute als ein charakteristisches Althunsrücker Straßendorf, dessen Wohn- und Wirtschaftsgebäude sich meist um einen zur Dorfstraße hin geöffneten Hof gruppieren. Ein idyllisches Gesamtbild mit romantischen Akzenten - aber auch ein Dorf im Wandel, dessen typische Hunsrücker Details der gepflegten Vorgärten und aufgeräumt wirkenden Hofstätten erst auf den zweiten Blick erkennen lassen, dass hierzulande fast alle Kleinbauernhöfe in jüngster Zeit aufgegeben wurden.